Schützenkompanie Steinfeld Süd

Vorwort


Vor 1939 gab es im Bereich Handorfer Straße, Dammer Straße und der Schemder Grenze sechzehn Wohnhäuser, zwei Schützenhallen und fünf Schweinemastställe.

Diese Ställe wurden Ende des Zweiten Weltkrieges für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und schnell ein Dach über dem Kopf benötigten, zu Wohnungen umgebaut. Eine „Volksküche“ wurde eingerichtet sowie eine evangelische Schule gegründet.

Gegen Ende des Krieges erlitten die Mitbürger die Katastrophe! Ein Flugzeugabsturz (bei Westermann in Schemde) brachte „Tod und Verwüstung“. Schlimm, ja grauenvoll! Nur wenige Häuser in der Gemeinde blieben unbeschädigt.

Für viele Familien, deren Männer nach dem Krieg ihren Lebensunterhalt im Dammer Erzbergwerk unter Tage verdienten, wurde im Jahre 1957 mit dem Bau von 40 Wohnhäusern begonnen. Jeder Hausbesitzer wurde verpflichtet,

eine Einliegerwohnung zu stellen und zu vermieten. So fanden bereits vor mehr als 50 Jahren 80 Familien ein neues Zuhause. Aus der neu erwachsenen Ansiedlung entstand die sog. „Schachtsiedlung“.

An die Anfänge und den Bergbau erinnert noch heute die Lore, die sich an der Barbarastraße befindet.

Seit der Ausdehnung der Siedlungsfläche im Jahre 1967 erhielt dieser Ortsteil offiziell den Namen „Steinfeld-Süd“.

Viele Kumpel blieben auch nach der Schließung des Bergwerkes vor 43 Jahren mit ihren Familien, Kindern und teils schon Enkeln der Siedlung treu. Mittlerweile sind ihre Häuser nach fleißigen An- und Umbauten in den vergangenen Jahrzehnten

fast nicht wiederzuerkennen.

Derzeit zählt „Steinfeld-Süd“ 270 Wohnhäuser und ungefähr 900 Menschen, die hier „ihr Heim“ haben.

Entstehung und Entwicklung der Kompanie Steinfeld-Süd


 
Die Kompanie Steinfeld-Süd wurde im Jahre 1960 gegründet, und feiert im Jahr 2010 ihr 50-jähriges Bestehen.

In den Jahren zuvor marschierten die Schützen mit den Kompanien „Dörper“ und „Schemde“. Da die Zahl der Schützen stetig stieg, entschloss man sich zur Gründung einer eigenen Kompanie, die von 1960 bis 1981 von Erich Gebhardt geführt wurde.

In den  ersten Jahren trat man bei dem Wahrzeichen von Steinfeld-Süd, der Bergmannslohre, bei dem Lebensmittelgeschäft Lammers an. Als dann die Gaststätte „Sportklause“ von Josef Schönhöft bezugsfertig war,  wählten die Schützen  diese  zum Kompanielokal

und traten nun  dort an. Als im Jahr 1995 die Sportklause geschlossen wurde, bot unser Schützenbruder Hans Böckmann (Konings Hans) uns seinen Hof an der Handorfer Straße als neuen Gefechtsstand an. Seit dieser Zeit sind wir bei Franz und Christa Lang sehr gut untergebracht.

Die Knappenkapelle „Porta Glück-Auf“  begleitete die Schützen im ersten Jahr unter der Leitung des Dirigenten Redlich. Nachfolgend war der Spielmannszug Hagen für die Marschmusik zuständig. Später begleitete das Kolpingorchester Hunteburg und seit 1998 die

Stadtkapelle Lohne die Kompanie zum Marktplatz.

Die Anzahl der Schützen ist im Laufe der Jahre von 57 (1960)  auf 144 (heute) gestiegen. Die Kompanie Steinfeld-Süd ist somit seit einigen Jahren  die stärkste Kompanie des Schützenvereins Steinfeld.

 

Zusammen mit der Frauenschießgruppe haben sich jährlich wiederholende Veranstaltungen etabliert. So wird das gemeinsame Preisschießen (2 x jährlich), Fahrradtouren, die Gestaltung des Kompaniefestes, etc. durchgeführt.

Wie die meisten Kompanien, führen auch wir monatlich ein Übungsschießen durch. Aus diesen Schießabenden entwickelten sich durch die Initiative einiger Schützen freundschaftliche Bekanntschaften mit auswärtigen Schützenvereinen,

wie z. B. Rüschendorf, Clemens- August-Dorf, Obenstrohe, Langenberg  und Dinklage.

Mit diesen Vereinen wurden und werden auch heute noch Vergleichsschießen mit  anschließenden gemütlichen Beisammensein durchgeführt.

Ein ganz besonders gutes Verhältnis verbindet unsere Kompanie mit dem Schützenverein aus Obenstrohe bei Varel. Das Zustandekommen dieser Beziehung verdanken wir in erster Linie unserem damaligen Kompaniechef Helmut Nieberding.

 Weiterhin haben wir mehrere Schießveranstaltungen, wie z. B. das Ausschießen des „Grabber-Pokals“, das Glücks-, das Familien-, die Preis- und selbstverständlich die Übungsschießen.

Unser Kompaniefest, welches nach längerer Pause 1989 wieder ins Leben gerufen wurde,  stellt einen weiteren Höhepunkt unseres Vereinslebens dar.

Die Damen von Steinfeld-Süd beschlossen im Jahre 1984 eine eigene Schießgruppe zu gründen. Anfangs nahmen 32 Schützinnen teil, von denen in den folgenden Jahren  einige Damen die Aktivitäten einstellten. Andererseits konnten  jedoch neue Teilnehmerinnen gewonnen werden.

Heute zählt die Frauenschießgruppe 28 aktive Schützenschwestern, die unter der Leitung von Margret Brundiers und Monika Niehaus so manche Aktivität  auch außerhalb des Schießsports unternehmen.

So wird am dritten Montag im Monat das Übungsschießen durchgeführt. In den Sommermonaten wird mit Kleinkaliber-,  im Winter mit Luftgewehren geschossen. Zudem tritt die Frauenschießgruppe mehrfach gegen die Frauen anderer Kompanien an,

um den Gewinner des „Königinnenpokals“  zu ermitteln.

Weitere wiederkehrende Veranstaltungen, wie beispielsweise eine Fahrradtour mit anschließendem Spargelessen, ein Tagesausflug oder auch die Weihnachtsfeier prägen die Gemeinschaft.

 

Im September findet alljährlich das Familienschießen statt. Die drei besten Schützen und Schützinnen in zwei Altersklassen werden beim Kompaniefest besonders geehrt. Auch den Kindern werden zahlreiche Aktivitäten an diesem Tage angeboten.

Zusätzlich finden gemeinsame Preisschießen  der Damen- und Herrenschießgruppe sowohl im März als auch im November statt.

 

Nach 30 Jahren des Bestehens hatten wir die Ehre, erstmals einen König aus den eigenen  Reihen stellen zu können. Dieser war König Georg I. (Bavendiek) mit seiner Königin Christa.

Erfreulicherweise konnte im Folgejahr die Ehre für die Kompanie aufrechterhalten werden,  denn König Franz I. (Lang) errang die Königswürde. Zur Königin wählte er seine Ehefrau Christa.

Sieben Jahre später (1998) gelang es Alfons Hartmann, den Königsthron mit seiner Königin Beate zu besteigen.  Das vierte Königspaar der Kompanie bildete König Arnold Hesselfeld mit seiner Königin Hedwig im Jahre 2001.

 In den Jahren 2013, 2014 und 2015 durfte die Kompanie 3 mal hintereinander den Schützenkönig von Steinfeld stellen. 

 

2013: Martin und Angelika Scholz

2014: Herman Honkomp und Anne Kolbeck

2015: Janbernd und Steffi Krapp


Stolz sein können wir auch auf den Nachwuchs: in den letzten fünfzig Jahren gingen acht Kinderkönige aus unserer Kompanie Steinfeld-Süd hervor.

Die Kompanielokale